PLATTENSPIELER-TEST AUS STEREO 4/1997
CD
H I FI EXKLUSIV PLATTENSPIELER
sich nicht verändert, seit der w e it-
gehend identische Vorgänger TD
165 1972 das erste Kapitel der Er-
folgsstory zu schreiben begann.
Später kam die die optisch gefälli-
gere 3er-Serie (TD316, 318, 320)
dazu. Die Kreise von T D 166/146
(m it Endabschaltung) konnte sie je-
doch nicht stören. Händlern und
Fans galten die Einsteigertypen als
die ultim ative Analoglösung für den
schm alen G eldbeutel. Denn der
TD 166 hatte alles, w o fü r der Name
Thorens steht: Das an drei Punkten
aufgehängte Subchassis, ein präzi-
ses Lager und einen feingew uch-
teten Teller aus einer nichtm agne-
tischen Zink/Alum inium legierung,
der m it seinen drei Kilogramm Ge-
w icht das manch anderer kom plet-
ten Plattenspieler übertraf.
All die in den damals ausgefochte-
nen Diskussionen angeführten Ar-
gum ente über die Vorteile der Ent-
kopplung von Teller und Arm m it-
tels Subchassis, über die Probleme
von Quarzregelungen im M ikrozeit-
bereich, über den S tellenw ert ho-
her Tellerm asse und exakter La-
gerführung setze ich als bekannt
Das Gegen-
gewicht
des neuen
Tonarms
TPSO ist ge-
genüber
dem Arm-
rohr nach
unten
versetzt.
Dadurch
liegt
der Schwer-
punkt tief,
was für
eine ruhige
Abtastung
auchver-
weilter Plat-
voraus und m öchte sie hier nicht
aufw ärm en. Sie sind Schnee von
gestern, und die G eschichte hat eh
längst entschieden. Die w e se ntli-
chen Fragen der Schallplattenw ie-
dergabe hatte Thorens m it dem
TD 166 so konsequent beantwortet,
daß die m it Kegelfedern ausgeführ-
te Schwingchassiskonstruktion und
der aus der Schw eiz stam m ende
Sonceboz-Motor, ein16poliger Syn-
chronläufer, der aus einem exter-
nen Steckernetzteii versorgt wird,
über die Jahrzehnte praktisch un-
verändert blieben. Eine Laufw erk-
basis, die auch gut genug w ar für
hochw ertige Frem dtonarm e, etwa
von SME oder Formula, die Thorens
in Sonderserien als Set m it dem TD
166 zwischen 1980 und '85 erfolg-
reich anbot.
Testprofil
Thorens TD166 MkVI
ab ca. DM 820 (ohne Metall-Innenteller)
Wie bewertet man eine Legende? Über
den Thorens TD 166 hat längst die Ge-
schichte ihr Urteil gesprochen. Aber zum
alten Eisen zählt er nicht. Erstens ist sein
Konzept von zeitloser Gültigkeit, zweiten»
hat Thorens dort nachgebessert, etwa
am
Tonarm, wo es nötig war. Wie vor 20 Jah
ren ist der
Tho-
rens der
Spieler
seiner Preis-
*■
UREO
TESTURTEIL
EXZELLENT ★ ★ ★
klasse.
Sie sehen schon, w er sich m it die
sem „V olksplattenspieler" befaßt
kom m t vom H undertsten ins Tau-
sendste. So prall ist seine Vita. Viel
interessanter ist jedoch die Frage
was uns der TD 166 heute noch zu
sagen hat. M ehr denn jehl Mn
dem neuen A rm , der durch
sein nach unten versetztes
G egengew icht für einen tie
fen S chw erpunkt und dadurch
für Abtastruhe sorgt, haben die
Badener ihren D auerläufer er
folgreich gepflegt. Seit ge
raumer Zeit w ird der Plat-
tenspieler zudem nicht
nur m it Kunststoffsub
teller, sondern gegen ei-
nen A ufpreis von etw 8 120 Mark
m it einem aus M etall ausgeliefert
Ein Angebot, das man annehmen
sollte, denn so gew innt der Kla
an Durchzeichnung und S ta b ilitlt
w ie ich m ich des öfte ren sch
überzeugen
konnte.
Allerding
m ußte ich das Subchassis um
nige M illim e te r höher einstelle
w eil sonst der Teller nach Auflei
einer 180-Gramm-Platte ganz leicht
Kontakt zum Berührungsschutz d<
M otors bekam.
Der Um gang m it dem TD 166 g
schieht m anuell, w ill heißen, all
geht von Hand. Zwei Drehschalt
steuern die G eschw indigkeit u
den Tonarm lift. Gut gefallen hat
das solide Headshell, das nach
System m ontage gut am Armri
festgezogen werden muß, damit
sich nicht verstellt. So flink wie
den alten Arm en m it ihren We
selrohren (siehe Kasten letzte
te) fu n ktio n ie rt der System tau
heute nicht m ehr. Dafür sitzt
STEREO 4
132
30 JAHRE STEREO